Drama um Kane – scheinbar mit Happy-End

Der FC Bayern München bekommt vermutlich seinen Wunschspieler. Der teuerste Einkauf der Bundesliga-Geschichte ist laut englischer und deutscher Medienmeldungen perfekt. Allerdings war dazu ein dramatisches Tauziehen notwendig, bei dem es in den letzten 24 Stunden eine sensationelle Kehrwende zu geben schien. Die Vereine hatte sich nach Monaten endlich auf eine Ablöse geeinigt – und plötzlich zweifelte der Spieler. Die Bayern sollten „verstört“ gewesen sein, hatten sie doch alle Vertragsunterlagen vorbereitet und einen Termin für den Medizincheck gebucht.

Das Drama der letzten 24 Stunden

Kane selbst hatte die Vereine gedrängt, noch vor dem Wochenende zu einer Einigung zu kommen. Und so geschah es: Tottenham akzeptierte eine Basisablöse von 100 Millionen Euro. Der Betrag kann sich durch erfolgsabhängige Bonuszahlungen um zweitere 20 Millionen Euro erhöhen. Diese Meldung hätte bedeuten sollen, dass der Wechsel nun schnell vonstattengehen dürfte. Doch plötzlich berichtete „Sky“, dass Kane zweifle. Es sei „wahrscheinlicher“, dass der Spieler in London bliebe. Andere Medien bestätigten, dass der Angreifer schwanke. Bei ihnen hieß es, die Chancen stünden bei „50 zu 50“, dass der Transfer funktioniere.

Aus Deutschland war zu hören, dass der FC Bayern inzwischen über das mögliche Umdenken des Spielers informiert sei. Der deutsche Rekordmeister soll „verstört“ gewesen sein. Dies gab der Theorie, dass der Wechsel sensationell auf der Zielgraden scheitern könnte, zusätzliche Nahrung. Anschließend sprachen alle Parteien miteinander und in der Nacht folgte die Wende von der Wende: Kane werde nach Deutschland reisen und einen Vier-Jahres-Vertrag nach dem bestandenen Medizin-Check unterzeichnen, wurde allerorts vermeldet. Der Spieler habe die offizielle Erlaubnis der Spurs erhalten, London zu verlassen, um nach Deutschland zu fliegen.

Was war passiert?

Inzwischen wissen wir, woher Kanes Zweifel kamen. Es ging um ausstehende Zahlungen Tottenhams und Berater-Honorare. Der Spieler beschäftigt seinen Bruder als seinen Agenten. Es war also eine Familienangelegenheit. Kanes Seite sprach deshalb ausschließlich mit Tottenham. Dort machte man Druck: Die Spurs haben ihrerseits bereits bei Spielern und Vereinen angefragt, um Ersatz für den Stürmer zu finden. Die Gespräche waren weit fortgeschritten. Nötig für die Realisierung der Transfers ist allerdings die Ablöse für Kane. Ein Scheitern des Wechsels hätte weitreichende Folgewirkungen gehabt.

Zwangsläufig stellt sich die Frage: Warum informierte der Stürmer die Bayern nicht einfach darüber? Die logische Annahme lautet, dass er genau dies getan hat. Die Münchner spielten mit, um zusätzlichen Druck auf Tottenham auszuüben. Beweisen lässt sich dies allerdings nicht.

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